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INFO-Briefe vom 27. Mai + 20. Juni 2013

 

Berlin, den 27. Mai 2013

(1.) INFO-BRIEF Juni 2013

Sehr geehrte Mitglieder,
verehrte Freunde Ungarns und Bezieher unseres INFO-Briefes,

mit diesem INFO-Brief möchte ich vorab an die

DREI  EIGENVERANSTALTUNGEN  DER  DUG  IN  DIESER  WOCHE
  erinnern, nämlich

unsere heutige Abendveranstaltung um 18.00 Uhr im Theatersaal der Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus, Nikolaikirchplatz 5-7, 10178 BERLIN-MITTE, Ihrem wohlwollenden Interesse empfehlen (ebenso die Wiederholung des Vortrags morgen, am 28. Mai, von 17.15 bis 18.45 Uhr in Kooperation mit dem Lehrstuhl für ost- und südosteuropäische Geschichte Prof. Dr. Höpken am Geisteswissenschaftlichen Zentrum [GWZ] der Universität Leipzig, Beethovenstr. 15, 04107 LEIPZIG).

Einer der führenden Militärhistoriker in Ungarn, Prof. Dr. Dr. (habil) Sándor SZAKÁLY DSc, wird an beiden Tagen über die "Ungarische 2. Armee im Rußlandfeldzug 1942-1953" referieren, deren desaströse Niederlage, als das "ungarische Stalingrad" apostrophiert, sich im Januar 1943 zum 70. Mal gejährt hat. Dabei werden die politischen Hintergründe für den Schulterschluß Ungarns mit der Deutschen Wehrmacht im Rußlandfeldzug zur Sprache kommen und die weiteren Umstände des Einsatzes der sog. Hilfstruppen Hitlers.

Für den Vortrag in Berlin konnten wir Prof. Dr. Rolf-Dieter MÜLLER, den Leitenden Wissenschaftlichen Direktor an dem in Potsdam gelegenen Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr – ZMSBw – (bis 2013 das Militärgeschichtliche Forschungsamt – MGFA), als Moderator gewinnen. Er ist der Verfasser des 2007 erschienenen und inzwischen in mehrere Sprachen übersetzten Buches "An der Seite der Wehrmacht. Hitlers ausländische Helfer beim 'Kreuzzug gegen den Bolschewismus' 1941-1945", in dem er auch die Rolle der ungarischen Armee beleuchtet, und wird eine Einführung in das Thema geben. Nach dem Vortrag von Prof. Dr. Szakály wird er mit diesem ein fachliches Gespräch führen, und anschließend werden beide Herren für Fragen und für die Diskussion zur Verfügung stehen.

Ich weise darauf hin, daß von der Veranstaltung (nur) in Berlin Ton- und Fernsehmitschnitte gemacht werden; in diesem Umfang wird mit dem Besuch stillschweigend eine Einschränkung des Rechts am eigenen Wort und Bild erklärt. Die Ausstrahlungen der Mitschnitte sind für den späten Herbst vorgesehen, so daß alle Besucher der Berliner Veranstaltung für eine gewisse Zeit einen exklusiven Informationsvorsprung genießen.

- Mit dieser Veranstaltung setzt die DUG ihre Berliner Vortragsreihe "Ungarn zwischen den beiden Weltkriegen" fort. Der Vortragsabend in Berlin wird in freundlicher Kooperation mit dem Osteuropäischen Zentrum Berlin (OEZB) durchgeführt -

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Außerdem weise ich auf den Vortrag am kommenden Mittwoch, dem 29. Mai 2013, 18.00 Uhr, im Bibliotheksraum der Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus, Nikolaikirchplatz 5-7, 10178 BERLIN-MITTE, hin.

Dr. Dr. Andreas SCHMIDT-SCHWEIZER M.A., Historiker und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichtswissenschaft des Zentrums für Geisteswissenschaften der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Budapest, referiert auf unsere Einladung zum Thema

"Die kulturellen Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten und der Volksrepublik Ungarn in den Zeiten des Kalten Krieges."

In seinem Vortrag faßt der Referent bisher nicht publizierte Forschungsergebnisse aus Teilen einer umfangreichen, vom Ungarischen Wissenschaftlichen Forschungsfonds (OTKA, K-81562) geförderten Untersuchung zusammen, an der neben ihm selbst noch sein am selben Institut tätiger Kollege Dr. Tibor Dömötörfi arbeitet.

Anschließend steht der Referent für Fragen und für die Diskussion zur Verfügung. Eine Anmeldung zu dieser Veranstaltung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei, Gäste sind herzlich willkommen.

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Nach diesen erinnernden Einladungen zu unseren letzten drei von insgesamt acht Veranstaltungen im Mai 2013 möchte ich Sie schon auf unser Programm im Juni einstimmen. Dabei fehlen mir für die zum Monatsende geplanten zwei oder drei Vorträge noch die Datumsbestätigungen der Referenten, da diese als Prüfer in den universitären Abschlußprüfungen in Ungarn vorgesehen sind, aber die genauen Daten Ihrer jeweiligen Einsätze erst am 17. Juni 2013 feststehen; notfalls müssen wir versuchen, die "Überhänge" Anfang Juli abzuarbeiten, obwohl eigentlich der Juli bereits als Ferienmonat vorgesehen war. Es wird also für Juni einen zweiten INFO-Brief geben müssen, in welchem auch Hinweise auf außerhalb Berlins in der Ferienzeit stattfindende Veranstaltungen enthalten sein werden.

In jedem Fall stehen folgende Termine der DUG fest (Drittveranstaltungen siehe zusätzlich im nächstfolgenden Absatz):

05.06., 17.30 Uhr Vortrag Dr. Óhidy über Roma im ungarischen Bildungssystem
11.06., 18.30 Uhr Vortrag Prof. Dr. Okruch über die Lage und die Perspektiven der Wirtschaft in Ungarn
17.06., 15.00 Uhr Vortrag PD Dr. Spannenberger über den Mythos vom Bollwerk Ostmitteleuropas

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Hier die Einzelheiten zu den Veranstaltungen der ersten Juni-Hälfte, ergänzt durch eine Reihe von Fremd-/Drittveranstaltungen, wobei diese zur besseren Übersichtlichkeit der Terminreihenfolgen ausnahmsweise nicht von den Eigenveranstaltungen getrennt ausgelistet werden:

EIGENVERANSTALTUNG  DER  DUG:

Mi., 5. Juni 2013, 17.30 Uhr – Vortrag in BERLIN

Dr. Andrea ÓHIDY, Erziehungswissenschaftlerin und Bildungsforscherin, Universität Magdeburg

Roma im ungarischen Bildungssystem: Chancen, Erfolge, Probleme

Ort: Bibliotheksraum der Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus, Nikolaikirchplatz 5-7, 10178 BERLIN-MITTE

In ihrem von Lichtbildprojektionen begleiteten Vortrag wird die Referentin, gestützt auf eigene Feldforschungen in Ungarn, die generelle Bildungssituation der von ihr auf 700.000 Mitglieder geschätzten ungarischen Roma-Minderheit untersuchen. Diese in sich heterogene Volksgruppe in einer Größenordnung von ungefähr sieben Prozent der Gesamtbevölkerung Ungarns bildet politisch, sozial wie kulturell die benachteiligste Bevölkerungsgruppe des Landes. Ihre Bildungsbeteiligung ist – trotz zahlreicher politischer Maßnahmen – nicht zufriedenstellend, und erfolgreiche Bildungskarrieren von Roma sind immer noch selten.

Der Vortrag gibt einen Überblick über die (Nicht-)Teilnahme und (Nicht-)Teilhabe der ungarischen Roma am ungarischen Bildungssystem, erkundet die Gründe ihrer unzureichenden Partizipation und stellt die Frage, wie diese Situation verbessert werden könnte. Dabei werden erste Ergebnisse einer Interviewstudie zum Thema "Erfolgreiche Bildungskarrieren von Roma im ungarischen Bildungssystem" präsentiert, die versucht, mit Hilfe narrativer Interviews herauszufinden, welche Faktoren begünstigend bei denjenigen wirkten, die einen Hochschulabschluß erreicht haben.

ZUR PERSON DER REFERENTIN: Frau Dr. Óhidy legte 1995 ihr Staatsexamen für die Primarstufe an der Szent István Jászberény Universität und 2000 für die Sekundarstufe an der Eötvös Lóránd Universität (ELTE) Budapest ab. Daran schloß sich ein Studium der Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit dem Diplomabschluß 2003 an, gefolgt von der Promotion 2008. 2010 erlangte sie den Grad eines Ph.D. an der ELTE und ist seit 2011 Mitglied an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Von 2004 bis 2009 arbeitete sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld, von 2009 bis 2012 an der Universität Münster, 2011 und 2012 nahm sie eine Vertretungsprofessur am Lehrstuhl für Internationale und Interkulturelle Bildungsforschung der Universität Magdeburg wahr, wo sie seit 2012 weiterhin als Wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig ist. Ihre Lehr- und Forschungstätigkeiten umfassen verschiedene europäische Universitäten wie die ELTE, die Universität Wien u. a.

Dieser Vortrag schließt sich an unseren Vortrag vom 28. Februar 2013 über Roma-Bildungsfragen von Arno Niederle (Wien) an, der als Politologe und Mitarbeiter in der österreichischen, auch für Roma-Projekte in Ungarn tätigen Caritas aus der Sicht der Betreuungsinstitutionen die generelle Bildungssituation dieser Minderheit dargestellt hatte. Dieser Außensicht wird Frau Dr. Óhidy die Innensicht gegenüberstellen können, aufbauend auf den bisherigen, weil zuerst vorgenommenen Auswertungen der von Romni gemachten Angaben in den mit Roma beiderlei Geschlechts geführten Interviews, wobei der Ansatz nicht die übliche Untersuchung war, warum ihr Bildungsweg gescheitert ist, sondern im Gegenteil ihre Einschätzung, warum und auf Grund welcher Faktoren sie auf eine erfolgreiche Bildungskarriere blicken können. Ziel ist es, durch die Untersuchung derartiger Lebenswege bestimmte Faktoren oder Muster herauszufiltern, anhand deren den Roma ein erfolgreicheres Beschreiten des Bildungsweges ermöglicht werden könnte.

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DRITTVERANSTALTUNG!

Do., 6. Juni 2013, 18.00 Uhr – Modenschau in BERLIN

A new generation – Roma-Modenschau gegen Vorurteile

der Desginerin Erika VARGA mit ihrer Modemarke "Romani Design"

Ort: Botschaft Ungarns, Unter den Linden 76, 10117 BERLIn-MITTE

Einladung an alle – in der Ankündigung ist eine Anmeldung nicht erwähnt!

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DRITTVERANSTALTUNG!

Di., 11. Juni 2013, 16.00 Uhr (bis ca. 19.00 Uhr) – Vortragsveranstaltung in der Universität POTSDAM

Im Rahmen ihrer Vortragsreihe "Politischer Jour Fixe" haben die Juristische Fakultät der Universität Potsdam und das Evangelische Institut für Kirchenrecht an der Universität Potdam den ungarischen

Minister für Gesellschaftliche Ressourcen Zoltán BALOG

zu einem Vortrag über "Entwicklungen im Staatskirchenrecht Ungarns"
gebeten, der sich an die Begrüßungen seitens des Dekans Prof. Dr. Hartmut Bauer, der Universitätsvizepräsidentin Prof. Dr. Ulrike Demske und des Direktors des Evangelischen Instituts für Kirchenrecht Prof. Dr. Dr. h.c. Detlef W. Belling anschließt.

Mit Rücksicht auf diese Veranstaltung haben wir unseren eigenen Vortrags- und Diskussionsabend in Berlin zeitlich etwas geschoben (vgl. nachstehend).

ANMELDUNG ist erforderlich (auf den Abdruck der organisatorischen Hinweise wird hier verzichtet)!

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EIGENVERANSTALTUNG  DER  DUG:

Di., 11. Juni 2013, 18.30 Uhr – Vortrag in BERLIN – Ort und Raum derzeit noch nicht bestätigt!

Prof. Dr. Stefan OKRUCH, seit 2005 Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftspolitik, an der deutschsprachigen Gyula Andrássy Universität, Budapest (AUB); daselbst Prorektor der Universität

Die Lage der ungarischen Wirtschaft und ihre Perspektiven

In seinem bewußt kurz gehaltenen Referat, das mehr der Einführung dienen und die Grundlagen für eine Diskussion abgeben soll, wird sich der Referent mit der gegenwärtigen Lage der ungarischen Wirtschaft befassen. Stichworte vom vermeintlichen oder tatsächlichen sozialistischen Erbe der Vorgängerregierung, von Ungarn als erstem Opfer sowohl – im speziellen – der Weltwirtschaftskrise als auch – im allgemeinen – der Globalisierung, vom regierungsamtlichen Gegensteuern und den dabei eingesetzten Instrumenten, vom Bemühen um Konsolidierung der ungarischen Wirtschaft und der Staatsfinanzen, aber auch von den Auswirkungen der Politik auf die Situation der ungarischen Bürger, vor allem aber die Frage nach der Zukunft von Wirtschaft und Finanzen eines auf ausländische Investitionen dringend angewiesenen Transformationsstaates werden eine Rolle spielen.

Etwa zehn Monate vor den nächsten Parlamentswahlen werden die Fragen der ungarischen Bevölkerung und die Antworten der Regierung von besonderer Bedeutung sein, um sich ein persönliches Bild machen zu können. Daran soll sich eine Diskussion anschließen – nach dem Motto, was Sie auch als wirtschaftspolitischer Laie schon immer über die Wirtschaft Ungarns wissen wollten, aber in den offiziellen (Werbe-)Veranstaltungen nie zu fragen wagten.

Zum Lebenslauf des Referenten:

2009 Ernennung zur Universitätsprofessur als egyetemi tanár nach vier Jahren Tätigkeit als Professor für Volkswirtschaftslehre, insbes. Wirtschaftspolitik an der Andrássy Universität Budapest. Davor hatte Okruch an dieser Universität seit deren Gründung 2002 eine Dozentur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftspolitik, inne. Zwischenzeitlich war er Dekan der Fakultät für Internationale Beziehungen. Vor seiner Tätigkeit in Ungarn nahm er 2002 eine Vertretung der Professur für Allgemeine Wirtschaftspolitik an der Universität Kassel wahr und arbeitete ab 1997 als Forschungsreferent der Max-Planck-Projektgruppe „Recht der Gemeinschaftsgüter“ in Bonn sowie im Anschluß an sein 1987 begonnenes Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth von 1992 bis 1997 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie.

Er ist Mitglied des Kuratoriums der DUG und in seiner Eigenschaft als Prorektor der Leiter der Auswahlkommission für die Vergabe der Bestenpreise und Stipendien, die die DUG seit zehn Jahren zu Beginn eines jeden neuen Studienjahres an der Andrássy-Universität vergibt.

ANMELDUNG ist erforderlich (auf den Abdruck der folgenden organisatorischen Hinweise wird verzichtet).

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DRITTVERANSTALTUNG!

Mi., 12. Juni 2013, 10.00 bis 17.00 Uhr – Andrássy-Tag in BERLIN

Europäischer Wissenstransfer: Überregionale Kooperation und Vernetzung in Mitteleuropa – Die Andrássy Gyula Deutschsprachige Universität Budapest

Die Schirmherrschaften über die ganztägige Veranstaltung haben Staatsministerin Cornelia Pieper vom deutschen Auswärtigen Amt und S. E. Dr. József Czukor, Botschafter Ungarns, übernommen. Gastgeber ist die Andrássy-Universität, vertreten durch den Rektor der Universität Magnifizenz Prof. Dr. András Masát sowie den Prorektor Prof. Dr. Stefan Okruch.

Es wird neben der einführenden Vorstellung der Universität zwei große Blöcke geben, einmal von 11.00 bis 12.30 Uhr die Darstellung der von in- und ausländischen Bildungsinstitutionen unterstützten Mobilität der Studenten, und nach der Mittagspause von 14.15 bis 17.00 Uhr eine Darstellung der Wissenschaftsförderung auf der regierungsamtlichen Ebene sowie eine Podiumsdiskussion über die Wissenschaftsförderung auf der nicht-staatlichen Ebene, z. B. die Unterstützung durch Stiftungen, Gesellschaften, Förderinstitutionen der Wirtschaft usw. Im Rahmen dieses Veranstaltungsteils werde ich die Berliner DUG vertreten.

Zum Programm im einzelnen (dieser Teil war in der ursprünglichen Fassung des INFO-Briefes nicht enthalten und ist jetzt an die Stelle eingefügt, an der ursprünglich ein Hinweis auf die Aktualisierung in einem zweiten INFO-Brief stand):

Diese Veranstaltung der Andrássy-Universität versteht sich als internationale Plattform für Forscher, Professoren, Förderer und Sponsoren der Universität, vor allem auch als eine Kontakt- und Informationsmöglichkeit für zukünftige Studenten.

PROGRAMM:

10.30 Uhr | Registrierung und Begrüßungskaffee
11.00 Uhr | Grußwort des ungarischen Botschafters, Dr. József Czukor
11.15 Uhr | Die Andrássy Universität Budapest stellt sich vor
· Präsentation der Universität / Prof. Dr. András Masát, Rektor AUB; Prof. Dr. Stefan Okruch, Prorektor AUB
· Erfolgreiche Alumni stellen sich vor / Mónika Hábetler, Konsulin in Berlin
· netPOL – Internationales und Interuniversitäres Netzwerk politische Kommunikation / Prof. Dr. Ellen Bos, AUB
· Internationales Doktoratskolleg zur Geschichte Mitteleuropas an der AUB / Prof. Dr. Georg Kastner, AUB

12.30-13.15 Uhr | Mobilität
· Internationales Parlaments-Stipendium (IPS) – Rundtischgespräch „Blicke in den Bundestag und das Ungarische Parlament”
Teilnehmerinnen: Bernadett Fekete, Dr. Hanna Hittner, Nina Lechte (IPS-Alumni)

13.30-14.30 Uhr | Mittagspause mit Buffet

14.30-17.30 Uhr | Wissenschaftsförderung, wissenschaftliche Kontakte
1. Begrüßung und Einleitung zur Podiumsdiskussion
· Cornelia Pieper, Staatsministerin im Auswärtigen Amt
· Dr. József Czukor, Botschafter von Ungarn in Berlin
· Dr. Klaus Famira, Gesandter, Stellvertreter des Botschafters der Österreichischen Botschaft Berlin
· N.N. – Vertreter/-in der Schweizer Botschaft in Berlin

2. Podiumsdiskussion zum Thema „Wissenschaftsförderung“
Teilnehmer/-innen:
· Baden-Württemberg Stiftung / Dr. Andreas Weber, Abteilungsleiter Bildung
· Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) / Dr. Anette Pieper de Avila, Leiterin Entwicklungszusammenarbeit
· Dennis Gabor Gesellschaft / Prof. Dr. László Ungvári, Präsident
· Deutsch-Ungarische Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland e. V., Sitz Bonn / Dr. Peter Spary, Präsident
· Deutsch-Ungarische Gesellschaft e. V. (DUG), Sitz Berlin / Klaus Rettel, Präsident
· Konrad-Adenauer-Stiftung / Frank Spengler, Leiter des Auslandsbüros Ungarn
· Fritz Thyssen Stiftung / Dr. Jürgen Christian Regge, Vorstand

17.30 Uhr | Buffet

18.00 Uhr | Kulturelles Rahmenprogramm auf Einladung des Botschafters, Dr. József Czukor
· Ausstellungseröffnung „Textilzauber von Ungarn“ – Textilsammlung der Kunsthalle Szombathely
[s. nachstehenden Hinweis auf die Ausstellung]
· Konzert mit der Opernsängerin Veronika Dobi-Kiss und dem Pianisten Tamás Vásáry
· Empfang des ungarischen Botschafters für die Teilnehmer im Gebäude der Botschaft

*

Um den allfälligen Fragen vorzubeugen: Wie die vorstehende Veranstaltung eine Drittveranstaltung ist, wenn auch mit Teilnahme von mir als Vertreter unserer DUG, was aber die DUG weder zum Mitveranstalter noch zum Kooperationspartner macht, und die DUG auch sonst nicht in einer der vorgenannten Eigenschaften beteiligt ist, so ist ebenfalls eine weitere Veranstaltung als kulturelle Abrundung des Wissenschaftstages in der ungarischen Botschaft eine Fremdveranstaltung, zu der S. E. Dr. Czukor herzlich auch die Mitglieder der Berliner DUG einlädt.

DRITTVERANSTALTUNG zur kulturellen Abrundung des ANDRÁSSY-Tages!

Mi., 12. Juni 2013, 18.00 Uhr – Ausstellungseröffnung in BERLIN-MITTE

Textilzauber aus Ungarn

Begrüßung: S. E. Dr. József CZUKOR, Botschafter Ungarns
Vorstellung der Textilsammlung aus der Kunsthalle Szombathely: Andrea Csapláros, Museumsdirektorin des Komitats Vas

Ort: Botschaft Ungarns, Unter den Linden 76, 10117 Berlin-Mitte

Die Sammlung enthält die wichtigsten Werke der Biennalen und Triennalen und wird ständig ausgebaut; sie umschließt derzeit 40 Jahre zeitgenössische ungarische Textilkunst und ist die umfangreichste derartige Sammlung in Ungarn und steht damit in fruchtbarer Konkurrenz zu einer qualitativ vergleichbaren Sammlung im polnischen Lodz. Gegenüber jener Sammlung kann die ungarische damit punkten, daß sie weltweit einzigartig in ihrer Kontinuität der internationalen Miniatur-Textil-Biennalen und -Triennalen ist. Mit den großformatigen Wandtextilien und den Miniatur-Textilien bietet sich ein großartiger Querschnitt zum Beweis der Vielfältigkeit dieser Sammlung.

Ergänzung (aus späteren Benachrichtigungen an die Adresse der DUG-Mitglieder hier hineinkopiert):

Nach der Eröffnung der Textilausstellung bittet Ungarns Botschafter S. E. Dr. József Czukor um 18.30 Uhr noch zu einem

Gesangs-/Klavierkonzert (Klassik) mit anschließendem Empfang.

Es singt die Mezzosopranistin Veronika Dobi-Kiss, am Flügel begleitet von Tamás Vásáry, der auch als Solist auftritt.

Programm (Vortrag in teilweise geänderter Reihenfolge möglich):

WAGNER: Wesendonck Lieder (Dobi-Kiss, Vásáry)
VERDI-LISZT: Rigoletto, Fantasie (Vásáry)
VERDI: Il Trovatore, Arie der Azucena (Dobi-Kiss, Vásáry)
WAGNER: Rheingold, Arie der Erda (Dobi-Kiss, Vásáry)
LISZT-MOZART: Don Giovanni, Fantasy (Vásáry)

Zugaben:

DONIZETTI: Die Favoritin, Arie der Leonora (Dobi-Kiss, Vásáry)
BIZET: Carmen, Arie (Dobi-Kiss, Vásáry)

Anschließend Buffetempfang.

Zu den Künstlern:

Veronika DOBI-KISS wurde 1991 für die Lehramtsfächer Ungarisch und Musik und 1996 an der Musikhochschule Ferenc Liszt in Györ/Raab für Gesang und Kammermusik mit Lehrbefähigung diplomiert. 1996 war sie Drittplazierte und erhielt einen Sonderpreis beim Gesangswettbewerb Ádám Jenö mit nachfolgenden Konzerten in Italien. Von 1995 bis 1997 war sie Mitglied im Ensemble des Theaters Györ, seit 1997 ist sie Dozentin an der Fakultät für Kunst der Széchenyi István Universität (Györ). Mit einem Stipendium 2003 erwarb sie ihr Masterdiplom im Fach Gesang, ebenfalls 2003 war sie Stipendiatin der Wagner-Gesellschaft in Bayreuth. Mit Rundfunkaufnahmen in Salzkotten und von ihren Soloabenden in Wien (Kirche Rudolsfheim/Fünfhaus) wude sie einem breiteren Publikum bekannt, ebenso als Solistin in kirchenmusikalischen Konzerten inner- und außerhalb Ungarns.
2011 erhielt sie den ArtisJus Preis der gleichnamigen ungarischen Musikstiftung. Seit 2011 unterrichtet sie am Konservatorium János Richter in Györ. Im Oktober trat sie erstmals in den USA im Rahmen der Botschaftskonzerte an der ungarischen Botschaft in Washington auf, des weiteren feierte sie Erfolge in Antwerpen, Sarasota, New York und Paris und verzeichnet außerdem Einladungen aus ganz Europa zu Auftritten. In Ungarn konzertiert sie häufig als Solistin mit den Symphonieorchestern der Städte Szeged und Budapest.

Tamás VÁSÁRY, am 11. August 1933 in Debrecen in eine "politische" Familie geboren (sein Vater war Senator im ungarischen Parlament), galt schon seit seinem ersten Auftritt mit Mozarts Klavierkonzert in D-moll als Achtjähriger in seiner Geburtsstadt als musikalisches Wunderkind (Vásáry später: "Ich war kein Wunderkind, ich hatte Talent"); ein Jahr später gab er in Debrecen sein erstes Solokonzert. In Anerkennung Vásárys außergewöhnlicher Begabung wollte der Komponist, Pianist und Dirigent Ernö (Ernst) von Dohnányi ihn in die Meisterklasse der Budapester Musikakademie aufnehmen und sich persönlich seiner Ausbildung widmen, was kaum begonnen dann durch die Flucht Dohnányis vor den Kriegsereignissen nicht fortgesetzt wurde.
Vásárys Familie zog nach dem Zweiten Weltkrieg nach Budapest, wo er schon zuvor die allgemeinbildende Schule besucht hatte und sein Vater bis zu seiner Verhaftung 1948 als Staatssekretär tätig war. Im selben Jahr schloß der vierzehnjährige Vásáry mit dem Diplom seine musikalischen Studien (u. a. bei József Gát und dem nach Ungarn zurückgekehrten Ernö von Dohnányi) an der Budapester Ferenc-Liszt-Akademie ab und gewann den ersten Preis im Ferenc-Liszt-Wettbewerb. 
Durch die politischen Drangsalierungen der neuen kommunistischen Machthaber in Ungarn stand seine Familie nach Enteignung ab 1951 unter Hausarrest, so daß er als Unterhaltungspianist und als Jazz-Musiker seinen Anteil am Familieneinkommen leistete. Unterstützt von János Kodály mit einem geschenkten Steinway-Flügel, einer Ernennung zu seinem Lehrerassistenten am Lehrstuhl für Notenlehre an der Musikakademie und ab 1953 mit der Vermittlung erster Tourneen im damaligen Ostblock konnte er als Pianist überleben. 1955 war er neben der mit einem Preis gewürdigten Teilnahme am Chopin-Wettbewerb in Warschau auch Preisträger (7. Preis) in dem von der französischen Pianistin Marguerite Long 1943 in Paris begründeten Long-Klavierwettbewerb (Concours International de Piano Marguerite Long) und begann damit als 21jähriger seine internationale Solistenkarriere (die Preise für die acht Finalisten im Long-Wettbewerb waren nicht nur für die damalige Zeit außergewöhnlich gut dotiert, sondern vor allem mit Auftritten bei Konzerten in aller Welt verbunden).
Nach der mit einem Preis gewürdigten Teilnahme an einem Klavierwettbewerb in Brüssel (Concours Musical Reine Elisabeth) kehrte Vásáry angesichts des 1956er Volksaufstandes nicht nach Ungarn zurück, sondern suchte und erhielt Asyl in der Schweiz (in der Gemeinde Chardonne bei Vevey/Genfer See im Kanton Waadt), so daß er nunmehr von dort mit Unterstützung der belgischen Königinmutter Elisabeth und der rumänischen Pianistin Clara Haskil die wichtigsten Musikzentren und internationalen Festivals der westlichen Hemisphäre (u. a. Salzburg, Edinburgh, Berlin und Granada) erobern und mit den berühmtesten Orchestern musizieren konnte. Dies stellte sein Preis im Rio de Janeiro Internationalen Wettbewerb (III Concurso Internacional BNDES de Piano do Rio de Janeiro) im Jahre 1957 unter Beweis.
Später siedelte er nach London über, wo er 1961 sein britisches Debut in der Royal Festival Hall gab, gefolgt ein Jahr danach von seinem Debut in den USA (Carnegie Hall, New York) unter der Stabführung des Dirigenten György (George/Georg) Szell (nach diesem Anlaß der damals international als Pianistenikone gefeierte Vladimir Horowitz über Vásáry: "ein bedeutender Klavierspieler"). Seitdem hat er mit den weltbesten Orchestern musiziert und mit den berühmtesten Dirigenten zusammengearbeitet.
Begonnen mit der ersten Plattenaufnahme 1958 bei der Deutschen Grammophon, die sogleich als Tonaufnahme des Monats und in London zur Aufnahme des Jahres ausgerufen wurde, hat sich die Zahl von Vásárys Einspielungen und Konzertmitschnitten seitdem ins Unzählbare gesteigert; besonders erinnerungswürdig wurden die Einspielungen mit Klavier- und Kammermusikstücken von Brahms sowie mit den Klavierkonzerten von Mozart, in allen Fällen mit der Begleitung von Musikern der Berliner Philharmoniker oder mit dem gesamten Orchester. Weithin gelobt wurden die Aufnahmen aus seinem romantischen Repertoire, vor allem mit Stücken von Frédéric Chopin (dessen Wahrnehmung als "sentimentalen Lyriker" Vásáry zeit seines Lebens  ein modernes Klangbild dieses "phänomenalen Klaviertechnikers und brillanten Virtuosen" entgegensetzt, und zwar in Form einer "sachlichen, wissenschaftlich exakten und aggressiven Werkwiedergabe", zitiert nach SPIEGEL).
Beginnend mit seinem britischen Debut in London, wurde er zu einem Reisenden in Sachen Musik: Durchschnittlich 100 Konzerte pro Jahr führten ihn in die bedeutendsten Konzertsäle in London, Paris, Berlin, Wien, Rom, Madrid, Lissabon, Luxemburg, Stockholm, Oslo und in weitere Auditorien. Seine internationale Reputation mehrte Vásáry mit einer Konzertournee durch drei Kontinente mit 150 Auftritten in 250 Tagen (Australien, Japan, USA, Mexiko). Als Ehrengast trat er auf allen renommierten Musikfestivals auf (Salzburger Festspiele, Edinburgh Muskifestival, Berliner Festwochen, weitere Festivals in Granada, Aldeburg, Tangelwood, Cleveland, Streza, Hongkong, London, Holland und in Budapest beim Frühlingsfestival.
Von 1979 bis 1982 arbeitete Vásáry zusammen mit Iván Fischer als gemeinsame Künstlerische Direktoren des britischen Kammerorchesters Northern Sinfonia (seit 2013 Royal Northern Sinfonia), damals mit Sitz in Newcastle upon Tyne. In gleichzeitig ausgeübter Doppelfunktion eines Dirigenten und Solo-Pianisten nahm er mit diesem Orchester die Chopin-Klavierkonzerte auf. Von 1989 bis 1997 war er der Chefdirigent des Kammerorchesters Bornemouth Sinfonietta, die folgenden zwei Jahre dessen Ehren-Chefdirigent. Daneben trat er als Dirigent mit allen größeren britischen Orchstern auf, ebenso und zusätzlich als Solist mit vielen bedeutenden US-amerikanischen Orchestern. Außerdem kann er mehr als einhundert Orchester in aller Welt zählen, die er vornehmlich in den USA und in Europa dirigiert hat (unter anderen die Philharmonischen Orchester in New York, Washington, Dallas, Detroit, Houston, Baltimore, Denver; in Europa die London Philharmonic, das Londoner Symphony Orchestra, die Royal Philhamonic, die Philharmonia, ferner das Französische Nationalorchester, das Santa Cecilia Orchestra in Rom, das Turiner RAI Orchestra, das Spanische Nationalorchester usw.). Auf mehreren dieser Abende dirigierte Vásáry Mozart-Opern, so auch "Die Zauberflöte" in Budapest (neben Verdis "Rigoletto" und Glucks "Orpheus und Eurydike"). In zwei Fällen war er Dirigent von Filmmusiken auf der Grundlage klassischer Sujets. Von 1993 bis 2004 arbeitete er als Generalintendant (Leitender Direktor und Musikdirektor) des Ungarischen Rundfunk-Symphonieorchesters, seit 2004 ist er dessen Ehrenmusikdirektor und Ehrendirigent auf Lebenszeit. Ebenfalls zu seinem Direktor und Dirigenten ehrenhalber ernannte ihn das Savaria Symphonieorchester (Savaria Szimfonikus Zenekar) im südwestungarischen Szombathely/Stein am Anger.
Ungarn ehrte ihn mit dem Offizierskreuz des Verdienstordens (1994), zweimal mit der Goldenen Erinnerungsmedaille des Staatspräsidenten (erstmals 1998), mit dem Liszt- und dem Kossuth-Preis, dem Millenniums Kölcsey Preis und dem Preis des Ungarischen Erbes. Im Ausland wurden ihm "in Anerkennung besonderer Verdienste um das Werk Johann Sebastian Bachs" die Bach-Medaille der Stadt Leipzig und die in Erinnerung an den polnischen Pianisten, Komponisten und Ministerpräsidenten geschaffene Ignacy-Jan-Paderewsky-Medaille verliehen, er wurde zum Ehrenmitglied der Royal Academy of Music und des Royal College of Music, beide in London, sowie in Frankreich zum Mitglied im Ordre des Arts et Lettres (Orden der Künste und Literatur) im Range eines Chevalier (Ritters) für "sein Schaffen im künstlerischen Bereich und seinen Beitrag zur Verbreitung von Kunst und Kultur in Frankreich und in der Welt" ernannt. Vásáry war Jurymitglied bei vielen wichtigen Klavierwettbewerben (u. a. beim 12. Internationalen Arthur-Rubinstein-Wettbewerb 2008 in Tel Aviv und Eilat; ferner in Rußlands Hauptstadt Moskau, in Norwegen, Großbritannien, Belgien und anderen Ländern). 2012 erhielt er von der UNESCO die Mozart-Medaille (UNESCO Mozart Medal) "in Anerkennung seines Talents und in Würdigung seiner Hingabe an die universellen Werte, die auch die Arbeit der UNESCO leiten" (die Verleihung fand statt am Rande eines von Vásáry dirigierten Konzerts der Budapester Symphoniker in der Pariser UNESCO-Zentrale aus Anlaß einer Gedenkveranstaltung zum 100. Geburtstag des Neurowissenschaftlers János Szentágothai und zur Erinnerung an den Dirigenten Sir George/Georg [György] Solti).
Vásáry ist mit seinen Plattenaufnahmen bei sechs verschiedenen Firmen mit mehr als zwanzig Alben vertreten: Supraphon, Deutsche Grammophon, Chandos Records, Academy Sound and Vision, Collins Classic und Hungaroton. Dabei reicht zum Beispiel das Spektrum der Aufnahmen der Deutschen Grammophon von Liszt über Chopin, Brahms, Debussy, Rachmaninoff bis Mozart. 1991 wurde der von der Academy of Sound and Vision besorgten Aufnahme mit Liszt-Werken der Große Preis der Republik Ungarn verliehen, und die bei Hungaroton erschienene Aufnahme von Dohnányis Violinkonzert mit Vásáry als Dirigenten erhielt den bis 2010 vergebenen MIDEM Preis (die in 15 Kategorien und in zusätzlichen Sonderpreisen für "außergewöhnliche Kreativität, Innovation des Repertoires und herausragende künstlerische Qualität" ausgelobte Auszeichnung der weltgrößten Musikmesse in Cannes – "Marché international de l'édition musicale"). Ebenfalls bei Hungaroton ist Vásáry als Dirigent mit den Aufnahmen sämtlicher Beethoven-, Schubert-, Schumann- und Brahms-Symphonien vertreten.
In den letzten Jahren widmete er sich der Musikvermittlung durch das Medium Fernsehen, so in einer Serie über das Leben von zehn Dirigenten ("A zenén túl" [Jenseits der Musik], dies war auch der Titel seines 2003 veröffentlichten Buches) für das Ungarische Fernsehen und in Filmen über Liszt, Chopin, Schubert, Schumann, Debussy und Kodály für den ungarischen Sender Duna TV, ferner 1992 in Rom für die italienische RAI in einem Film über Beethovens Sonaten für Klavier und Violine. 2006 war er Gründer des Zoltán-Kodály-Weltjugendorchesters in Kecskemét, mit dem er, beginnend 2007, auf Europatourneen geht.

Und wer sich noch an das am 25. November 2011 von der DUG aus Anlaß der zwanzigsten Wiederkehr ihres Gründungstages gegebene Konzert im Berliner Hotel Adlon erinnert, dem wird auch die damals aufgetretene Pianistin Éva POLGÁR in Erinnerung sein, die wir aus den USA hatten einfliegen lassen, wo sie sich ihrem mit dem ungarischen Eötvös-Staatsstipendium finanzierten (Doktorats-)Studium an der Universität Nord-Texas widmet – sie ist Schülerin auch von Tamás Vásáry ... manchmal ist die Welt eben doch klein.

In dem Büchlein des Pianisten und Musikjournalisten Thomas Böttger, welches seine mit Vásáry geführten Gespräche wiedergibt, heißt es (hier gekürzt): Die Musik gelte Vásáry als die emotionalste aller Künste, als das Medium, das Geist und Gefühl gleichermaßen erhebe. Stets vereine er die technische wie auch die transzendentale Dimension der Musik und setze der starren Disziplin das natürliche Spiel entgegen, gleichsam eine Technik der Hingabe und Intuition, wie sie die Poesie der Musik erfordere ("... wie in einer anderen Dimension ..." Gespräche mit dem Pianisten Tamás Vásáry. Staccato-Verlag, Düsseldorf). Neben einer Vielzahl von Angaben, die für den vorstehenden Lebenslauf ausgewertet wurden, entstammen kurze, Vásáry zugeschriebene Zitate dem Bericht "Kalter Chopin" im SPIEGEL Nr. 41/1965, einige Angaben wurden der Internetseite des Savaria Szimfonikus Zenekar entnommen, wo sich Angaben zu Vásárys Lebenslauf aus Anlaß seiner Ernennung zum Ehrenmusikdirektor des Symphonieorchesters von Szombathely/Stein am Anger finden.

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EIGENVERANSTALTUNG  DER  DUG:

Mo., 17. Juni 2013, 15.00 bis 17.00 Uhr – Vortrag in HAMBURG

PD Dr. Norbert SPANNENBERGER, Historiker am Lehrstuhl für Ost- und Südosteuropa im Historischen Seminar am Geisteswissenschaftlichen Zentrum (GWZ) der Universität Leipzig

Das Bild vom "Bollwerk der Christenheit" in Ostmitteleuropa von den Türkenkriegen bis zum jugoslawischen Bürgerkrieg: vom Topos zum Mythos

Ort: Fogelius-Saal (Vortragssaal, 1. Obergeschoß, Raum 110) im Institut für Finnougristik / Uralistik, Johnsallee 35, 20148 HAMBURG

ZUM INHALT des von Lichtbildprojektionen begleiteten VORTRAGS: Der Titel "antemurale Christianitatis" (Vormauer, auch: Bollwerk der [westlich-römischen] Christenheit) wurde im Spätmittelalter vom Heiligen Stuhl verliehen. Er wurde rasch in den diplomatischen Alltag übernommen, des ursprünglich christlichen Inhalts entkleidet und zur Verfolgung eigener Machtansprüche gegenüber anderen Staateneingesetzt, wie ihn alsbald – selbst nicht römisch-katholische – Bevölkerungsgruppen zur eigenen Identitätsstiftung nutzten. Die Profanisierung des Begriffes erfuhr im Zeitalter der Romantik unterschiedliche Bedeutungsinhalte je nach den eigenen Interessen und entwickelte sich zu einem Mythos der modernen Nationalideologien: statt katholisch-christliches Bollwerk nun die Wertegemeinschaft "Mittel- und Westeuropa" bzw. "westeuropäische Kultur", mit der Katholiken und Protestanten die Trennlinie zur Orthodoxie im östlichen Mitteleuropa festigten (obwohl das Bild vom Bollwerk auch die Serben und Rumänen in ihrem Kampf gegen die Osmanen bnutzten). Diese "Selbstadelung", Schutzschild gegen Gefahren aus dem Osten zu sein, nahm die jeweilige intellektuelle Elite – vor allem in ihrer Geschichtsschreibung – vor und rückte so das eigene Land ideell nach Westen, indem es sich zu einem Teil der zu verteidigenden "mittel- und westeuropäischen Wertegemeinschaft" machte. Eine gegen den Westen gerichtete Bedeutung erfuhr der Begriff im Serbien des Jugoslawienkrieges.

ZUR PERSON DES REFERENTEN: PD Dr. Norbert Spannenberger (geb. 1969 in Pécs/Fünfkirchen) wurde nach seinem Studium der Geschichtswissenschaften an der Universität München promoviert. Seit 2010 arbeitet er als Historiker am Lehrstuhl für Ost- und Südosteuropa im Historischen Seminar am Geisteswissenschaftlichen Zentrum der Universität Leipzig. Dort habilitierte er sich Ende 2011 mit einem die deutschen Siedler in Südtransdanubien betreffenden Thema und nimmt Lehrtätigkeiten an den Universität in Leipzig, Bern und Pécs/Fünfkirchen wahr. Er hat mehrere Monographien veröffentlicht (u.a. mit Gerhard Seewann über die Akten des Volksgerichtshofprozesses gegen [Volksgruppenführer] Franz A. Basch; ferner zu verschiedenen Aspekten der Volksbundes der Deutschen in Ungarn und zur Zwischenkriegszeit; schließlich zur Ansiedlungsgeschichte der Deutschen im Ungarn der Habsburger Zeit). Dr. Spannenberger ist Vizepräsident der DUG mit vorrangiger Zuständigkeit für die Bereiche Geschichte und Politik.

Der Referent hat diesen Vortrag bereits in Berlin gehalten; deshalb wird der Vortrag nicht in Berlin wiederholt!

- Eine Gemeinschaftsveranstaltung der Berliner DUG und des Instituts für Finnougristik / Uralistik an der Universität Hamburg -

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Mit dieser Vielzahl von Veranstaltungen und Hinweisen soll es erstmal sein Bewenden haben. Die restlichen Veranstaltungen in Berlin und ggf. außerhalb der deutschen Hauptstadt werden dann im bereits oben angekündigten 2. INFO-Brief aufgelistet.

Bis dahin wünsche ich Ihnen eine abwechslungsreiche Zeit, der Vielfalt der Themen ist Genüge getan, der Vortragsorte ebenso. Es würde mich freuen, würden wir uns bei dem einen oder anderen Termin sehen!

Mit dieser Hoffnung die besten Grüße des DUG-Präsidiums

Ihr

Klaus Rettel, Präsident der DUG, Sitz Berlin.

 

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Berlin, den 20. Juni 2013

(2.) INFO-BRIEF Juni 2013

Sehr verehrte Mitglieder der DUG und ihres Kuratoriums,
sehr geehrte Ungarninteressierte und Bezieher unseres INFO-Briefes,

wie angekündigt, muß es im Juni noch eine zweite Veranstaltungsinformation geben, da sich zwischenzeitlich geplante Termine in den Juli verschoben haben, nicht zuletzt wegen der Vortragstour von Herrn Zoltán Kiszelly in der letzten Juni-Woche. Während aber bisher unsere mehrtägigen Vortragsreisen auf ein Bundesland beschränkt waren, werden wir in der kommenden Woche neben Berlin gleich drei weitere Bundesländer – genauer: dortige Universitäten, in einem Fall in Kooperation mit der örtlichen DUG, in einem anderen Fall in Kooperation mit einem Ungarn-Klub – besuchen: Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Unsere dortigen Mitglieder habe ich vorab informiert, im Falle der Einladung zum Vortrag in Berlin war dies für die Berliner Mitgliedschaft nicht möglich und geschieht deshalb wieder bedauerlich kurzfristig, aber nur aus dem Grund, weil ein westdeutscher Partner ebenso kurzfristig abgesagt hat, der Termin bereits längerfristig beim Referenten "gebucht" war und die Flugtickets Budapest – Berlin – Budapest schon gekauft waren.

Hier die SCHNELLÜBERSICHT:
24.06. 18.00 Uhr
Vortrag Zoltán KISZELLY in Berlin: Rassismus/Antisemitismus in Ungarn
25.06. 18.15 Uhr Vortrag Zoltán KISZELLY in Göttingen: Was ist bloß in Ungarn los?
26.06. 18.15 Uhr Vortrag Zoltán KISZELLY in Münster: Ungarn zehn Monate vor den Wahlen
27.06. 18.00 Uhr Vortrag Zoltán KISZELLY in Bamberg: Was ist bloß in Ungarn los?
27.06. 18.30 Uhr Vorträge Katarina KAKASCHEVA und Dr. Meinolf ARENS in München: Regionalismus
02.07. 18.00 Uhr Vortrag Dr. Meinolf ARENS in Berlin: König Ladislaus d. Hlg./Szent László
04.07. 18.00 Uhr Vortrag Dr. Sándor KURTÁN in Berlin: Elitenwechsel in Ungarns politischer Klasse

Zu den Vortragsthemen außerhalb Berlins hat Herr Kiszelly bereits während der letzten sechs Monate unter verschiedenen Aufgabenstellungen in Berlin referiert; zwar sind die Ausführungen für die anstehenden Vorträge wieder aktualisiert worden, aber das rechtfertigt nicht deren Wiederholung in Berlin. Auf nähere Erläuterungen zum Inhalt des jeweiligen Vortragsabends wird deshalb verzichtet, mit Ausnahme zum Vortrag in Münster, da es trotz unseres Bemühens, die Chancen der Parteien bei den Wahlen im kommenden Jahr in mehreren Vorträgen realistisch und mit Fakten untermauert darstellen zu lassen, noch immer Vorstellungen gibt, die von Wunschdenken, aber nicht von den tatsächlichen und rechtlichen Gegebenheiten geprägt sind. Aber auch die derzeit ziemlich soliden tatsächlichen und rechtlichen Gegebenheiten sind Augenblicksaufnahmen, bei denen die heutigen Umstände auf den Wahltag projiziert werden und Veränderungen in den Grundparametern nicht einbezogen werden können. Einiges davon kam in dem Vortrags- und Gesprächsabend vom 11. Juni 2013 mit Prof. Dr. Stefan Okruch über die wirtschaftliche Situation Ungans zur Sprache – ein weiterer teifgreifender Absturz in der wirtschaftlichen Lage Ungarns, ob selbst- oder fremdverschuldet, wäre ein solcher wahlentscheidender neuer und nicht voraussehbarer Umstand.

Die Parallelveranstaltungen am 27. Juni 2013 in Bamberg und in München waren leider nicht zu vermeiden. Solche Terminüberschneidungen sind bedauerlich, auch wenn kaum anzunehmen ist, daß bei zwei zeitlich auseinanderliegenden Terminen der eine oder andere Zuhörer den Reiseaufwand auf sich genommen und tatsächlich an beiden Abenden teilgenommen hätte. Auf den Veranstaltungen mit Herrn Kiszelly in der kommenden Woche werde ich für unsere DUG auftreten, auf der Veranstaltung am 27. Juni 2013 in München wird dies unser Mitglied Herr Dr. Arens tun, der als Vertreter der beiden veranstaltenden Münchner Institutionen HDO und INTEREG und als Organisator des kleinen Symposiums und als Referent sowieso an diesem Abend in genügender Zahl offizielle Funktionen übernimmt.

Für die zum Teil zahlreichen Anmeldungen zu den letzten Veranstaltungen der ungarischen Botschaft aus den Reihen unserer Mitglieder an dieser Stelle meinen herzlichen Dank. Insbesondere die Romani-Modenschau und das Klavierkonzert von und mit dem international bekannten Pianisten TAMÁS VÁSÁRY am Andrássy-Tag der deutschsprachigen Budapester Andrássy-Universität waren eine ausgezeichnete Werbung für Ungarns Kultur. Nicht daran teilgenommen zu haben kann jeder nur bedauern (wen der ausführliche Lebenslauf des in diesem Jahr 80 Jahre alt gewordenen Pianisten interessiert, der wird auf der Unterseite unserer Internetseite "INFO-Brief/News" im "INFO-Brief Juni 2012" fündig werden [http://www.d-u-g.org/info-briefnews/info-briefe-im-laufenden-jahr/info-brief-juni-2013.html ]).

Bei der Übernahme Ihrer von mir weitergeleiteten Anmeldungen zum Konzertabend durch die Botschaft hatte es ein kleines, nur wenige Personen betreffendes Mißgeschick gegeben, weil einige Namen trotz Anmeldung nicht erfaßt wurden. Aber es sollen alle Personen Einlaß gefunden haben (darunter auch ich, weshalb ich überhaupt von der Panne Kenntnis erlangt habe). Ich hoffe, daß der eine oder andere möglicherweise betroffener Leser dieser Zeilen keine Unannehmlichkeiten hatte und bitte vorsichtshalber bei allen anzumelden gewesenen Personen um Entschuldigung.

Abschließend noch einige Mitteilungen der ungarischen Botschaft, die ich wunschgemäß gern weiterleite:

1) Die ungarische Botschaft läßt wissen, daß sie auch über TWITTER zu erreichen ist. Wer also an aktuellen Nachrichten, informativem Hintergrundmaterial, relevanten Presseartikeln und Interviews über Ungarns Politik, Wirtschaft und Kultur sowie an den Aktivitäten der Botschaft interessiert ist:

www.twitter.com/BotschaftUngarn

Übrigens: Unter  https://www.facebook.com/pages/CHB-Collegium-Hungaricum-Berlin/135613871407  hat sich auch das Collegium Hungaricum dem sozialen Netzwerk Facebook angeschlossen.

2) Aus Anlaß der Hochwasserkatastrophe in Ungarn (wenn auch die Ereignisse in Deutschland die Berichterstattung aus anderen Ländern überlagert hat) erinnert die Botschaft angesichts der immer häufiger auftretenden und immer bedrohlicher werdenden Hochwasserkatastrophen an die für Ungarn wie auch für Deutschland bestehende gegenseitige und jetzt auf schmerzhafte Weise gemeinsam zu tragende Verantwortung. Durch beidseitiges Engagement ließen sich die Verwüstungen durch Naturkatastrophen zum Teil lindern, und durch gemeinsame Anstrengungen könnten wir zur Hilfe der Notleidenden beitragen. Zu diesem guten Zweck macht S. E. Botschafter Dr. Czukor auf die internationale Spenden-Hotline des Ungarischen Roten Kreuzes aufmerksam:

OTP Bank Nyrt. (Internationales Girokonto – die Angabe des Zahlunsempfängers entfällt in den SEPA-Überweisungsvordrucken)
Kontonummer (IBAN): HU17 1178 4009 2020 2936 0000 0000
SWIFT Code: OTPVHUHB

3) Mit Betroffenheit teilt die ungarische Botschaft den Tod von Gyula Horn, des ehemaligen Ministerpräsidenten Ungarns (von 1994 bis 1998) und Außenministers (1989/90), mit, der am 19.06.2013 nach fast sechs Jahre währender Krankheit kurz vor seinem 81. Geburtstag verstarb. Wenn auch vielleicht für eine Würdigung seines politischen Wirkens der zeitliche Abstand noch zu kurz ist und mancher Ungar den Namen Gyula Horn in erster Linie mit dessen Tätigkeit nach dem niedergeschlagenen Volksaufstand von 1956 verbindet, als er die Aufständischen in Greiftrupps verfolgte und Kádárs Säuberungswelle unterstützte (weshalb der ungarische Staatspräsident Prof. Dr. Sólyom ihm 2007 die Verleihung des Großen Ungarischen Verdienstkreuzes zum 75. Geburtstag verweigerte), so ist für uns Deutsche seine Person untrennbar mit dem Abbau des Stacheldrahts zwischen Ungarn und Österreich sowie mit der Ermöglichung der Ausreise von Zehntausenden ostdeutscher Flüchtlinge über Ungarn in die Bundesrepublik Deutschland verbunden. 

Die Ikonographie jener Zeit hat er mit dem für die internationale Presse gestellten Foto bereichert, als er  und der damalige österreichische Außenminister Alois Mock unter Zuhilfenahme einer großen Drahtschere den Eisernen Vorhang zerschnitten. Und wenn das Foto auch einen simplen Vorgang festhält, so überhöht die Darstellung doch in einzigartiger Weise den welthistorischen Augenblick, verschmilzt die vielen der damaligen Ereignisse in einem einzigen Bild und brennt es in unser Gedächtnis ein. Nichts war so wie auf dem Foto, aber der gespielte Vorgang gehört zu unserer imaginierten Wahrheit über die damalige Zeit. Manche meinten, den Ruhm für die mit Horns Namen verbundene Grenzöffnung hätten andere mehr verdient, aber was wir anhand der Macht der Bilder erinnern entspricht leider selten einer historischen Gerechtigkeit. Die Deutschen werden ihn so in Erinnerung behalten, das Bild wird vielleicht auch manchen Ungarn mit Gyula Horn versöhnen. Neben vielen Auszeichnungen und Orden, vor allem aus deutscher Hand, erhielt Horn mit einer Würdigung durch den deutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher im Jahr 1990 den Karlspreis (den für Verdienste um die europäische Einigung vergebenen Ehrenpreis der Stadt Aachen, mit dem nach Horn als einziger weiterer Ungar György Konrád im Jahre 2001 geehrt wurde). Für Interessierte: eine ausführliche Dokumentation beider Ehrungen mit den Reden der Karlspreis-Träger finden Sie im Jahrbuch der DUG, ALMANACH II (2003-2004), ab Seite 35.

Die ungarische Botschaft teilt weiter mit, daß für die würdige Erinnerung an den verstorbenen Außenminister und Ministerpräsidenten Ungarns ein Kondolenzbuch in der Botschaft ausgelegt wird, und zwar am Freitag, dem 21. Juni, von 10.00 bis 13.00 Uhr sowie am Montag, dem 24. Juni 2013, von 10.00 bis 12.00 und von 14.00 bis 16.00 Uhr, ferner am Dienstag, dem 25. Juni 2013, von 10.00 bis 12.00 und von 14.00 bis 16.00 Uhr, jeweils in der Botschaft (Haupteingang Unter den Linden 76, 10117 Berlin).

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NUN ZU DEN VERANSTALTUNGEN FÜR DEN RESTLICHEN JUNI UND EINEN KLEINEN AUSBLICK AUF JULI 2013

Mo., 24.06.2103, 18.00 Uhr – DUG-Vortragsveranstaltung in BERLIN 
Vortrag von Zoltán KISZELLY (Politologe; Dozent an der János-Kodolányi-Hochschule für Angewandte Wissenschaften sowie Dozent und Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Politikforschung der Századvég-Stiftung, beide Budapest): 

Rassismus und Antisemitismus in Ungarn 

Ort: Bibliotheksraum in der Gedenkstätte zu Ehren der Opfer des Kommunismus, Nikolakirchplatz 5-7, 10178 BERLIN-MITTE (im Nikolaiviertel) 

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Di., 25.06.2013, 18.15 Uhr – Kooperationsvortragsveranstaltung in GÖTTINGEN 
Vortrag von Zoltán KISZELLY (Politologe; Dozent an der János-Kodolányi-Hochschule für Angewandte Wissenschaften sowie Dozent und Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Politikforschung der Századvég-Stiftung, beide Budapest):

Was ist bloß in Ungarn los? Darstellung der akuellen Entwicklungen in der Innen- und Außenpolitik Ungarns 

Ort: Raum 0.602 (Erdgeschoß), Kulturwissenschaftliches Zentrum (KWZ) der Philosophischen Fakultät, Georg-August-Universität Göttingen, Heinrich-Düker-Weg 14, 37073 GÖTTINGEN 

- Eine Kooperationsveranstaltung von Deutsch-Ungarischer Gesellschaft e. V. (DUG), Sitz Berlin, und Ungarn-Klub an der Universität Göttingen -

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Mi., 26.06.2013, 18.15 bis 19.45 Uhr – Kooperationsvortragsveranstaltung in MÜNSTER 
Vortrag von Zoltán KISZELLY (Politologe; Dozent an der János-Kodolányi-Hochschule für Angewandte Wissenschaften sowie Dozent und Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Politikforschung der Századvég-Stiftung, beide Budapest):

Ungarn zehn Monate vor den Wahlen zum ungarischen Parlament und zum Europaparlament – die Regierungs- und die Oppositionsparteien formieren sich 

Ort: Hörsaal SCH 100.2, Scharnhorststr. 100, Institut für Politikwissenschaft, Westfälische Wilhelms-Universität (WWU), 48151 MÜNSTER 

ZUM INHALT DES VORTRAGS: In seinem auf deutsch gehaltenen Vortrag wird der Budapester Politologe Zoltán KISZELLY die Formierung der ungarischen Parteien im Hinblick auf die im kommenden Frühjahr anstehenden ungarischen und europäischen Parlamentwahlen untersuchen. Während es für das aktuell die Regierung stellende Parteienbündnis von FIDESZ und KDNP organisatorisch keiner Veränderungen bedarf, sieht es sich doch einem starken Schwund an Wählerzustimmung gegenüber; ein solider Block von über fünfzig Prozent der ungarischen Wähler will sich an den Wahlen grundsätzlich nicht mehr oder diesmal nicht beteiligen. Gelingt es den beiden Regierungsparteien jedoch, zumindest ihre eigenen Anhänger zu mobilisieren und die Enttäuschten (von denen bei den letzten Wahlen 2010 viele eine an die Adresse der damals regierenden sozialistischen MSZP-Partei gerichtete "Denkzettelwahl" vornahmen) von der Wahl einer anderen Partei oder gar der Rückkehr zur MSZP abzuhalten, so erscheint die Wiederholung des FIDESZ-KDNP-Wahlsieges (wenn nicht wieder mit Zwei-Drittel-Mehrheit der Parlamentssitze wie 2010, so doch mit absoluter Mehrheit) gut möglich. 
Demgegenüber versuchen die oppositionellen Kräfte noch, ihre Reihen zu schließen und trotz interner Eifersüchteleien und inhaltlicher Unverträglichkeiten ein schlagkräftiges Oppositionsbündnis aus sehr heterogenen Kräften zu schmieden; dieser Prozeß scheint mehr zum Zerbröseln der oppositionellen Bewegung zu führen, denn daß er als Chance für ein zupackendes, die Bürgerwünsche artikulierendes Bündnis gesehen würde (die Formierung einer großen – neuen – Oppositionspartei mit der notwendigen Kraft und den charismatischen Persönlichkeiten für eine spätere Regierungsbildung scheint derzeit nicht in Sicht). Während es – wären die vorgenannten Voraussetzungen gegeben – an einem genügend großen Wählerpotential von Unzufriedenen nicht fehlt, gebricht es der Opposition vor allem an der Fähigkeit zur Selbstorganisation, zumindest für ein Zweckbündnis.
Nach hiesigem Dafürhalten werden weitere wichtige Aspekte bei den Diskussionen in Deutschland vernachlässigt, unter anderem: Die traditionellen Besonderheiten des ungarischen Wahlrechts (die stimmenstärkste Partei oder Parteienverbindung erhält einen Zuschlag an Parlamentssitzen), aber auch die von den jeweils Regierenden immer im eigenen Interesse vorgenommenen Neuschneidungen der Wahlkreise (in Ungarn diesmal allerdings ohne die übliche Beteiligung der Nicht-Regierungsparteien verfügt), ebenfalls die in Kraft getretene drastische Verkleinerung des Parlaments von 386 auf 200 Sitze (was sich bei der Sitzverteilung erfolgsmindernd für kleine Parteien auswirkt) sind bei der Beurteilung der Wahlaussichten mit ins Kalkül zu ziehen. 
Außerdem fehlt es mit Ausnahme der MSZP allen übrigen oppositionellen Parteien oder Gruppierungen an einer – auch auf dem flachen Land verankerten und organisierten – Parteibasis, die aufzubauen eine langwierige Kärrnerarbeit ist, der sich kein am kurzfristigen Wahlerfolg interessierter Oppositioneller unterziehen möchte: Wahlen werden aber in Ungarn auch und gerade mit Hilfe der Stimmzettel einer bäuerlich-ländlich geprägten Bevölkerung gewonnen, nicht durch die Stimmabgabe der europäisch oder global ausgerichteten, der intellektuellen Bevölkerung in Budapest oder in zwei oder drei Universitätsstädten. Zudem zeigt die bürgerlich-liberale, die städtische Bevölkerung (zumindest) zur Zeit einen sehr geringen Organisationswillen, um als machtvolle Bewegung die Regierung unter Zugzwang setzen zu können. 
Die Hoffnung auf einen zündenden Funken mag den einen oder anderen Aktivisten beflügeln. Sie ist ebenso wenig realistisch, wie es Verweise auf aktuelle Demonstrationen irgendwo auf der Welt sind, denn trotz vermeintlicher Parallelen mit der Türkei oder mit Brasilien geht es dort um die Frage, ob eine an finanziellen und geistigen Gütern wohlhabend gewordene, relativ schnell sozial aufgestiegene Mittelschicht ihren erworbenen Wohlstand und ihre Hoffnungen auf weiteren Aufstieg erhalten kann oder sich mit dessen Verlust durch ihre Regierung bedroht sieht – Ungarns Bevölkerung ist dagegen mittlerweile weitgehend in der Armutsfalle gefangen, an der nach Meinung von fünfzig Prozent Desillusionierten in der Bevölkerung die Regierung zur Verbesserung wenig beitragen kann und (wenn das Regierungsbündis seine Wahlchancen nicht gefährden will) unwahrscheinlicherweise noch einiges zur weiteren Verschlechterung verändern wird. Hier, in dieser Blockade oder in diesem Stillstand der wirtschaftlich-sozialen Entwicklung, liegt für einen Großteil der Ungarn das wahre Problem, dagegen für die breite Bevölkerung nicht in den Fragen, die die EU oder westliche Demonstranten umtreiben (was nicht heißen soll, daß man sich damit nicht befassen kann und soll, wie mittlerweile die vierte Änderung der ungarischen Verfassung in den sechzehn Monaten nach ihrem Inkrafttreten sowie schon vorgenommene oder bereits zugesagte Änderungen von Zwei-Drittel-Gesetzen beweisen).

- Eine Kooperationsveranstaltung von Deutsch-Ungarischer Gesellschaft e. V. (DUG), Sitz Berlin, und Deutsch-Ungarischer Gesellschaft e. V., Münster, sowie Institut für Politikwissenschaften an der WWU - 

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Do., 27.06.2013, 18.00 Uhr – Kooperationsvortragsveranstaltung in BAMBERG 
Vortrag von Zoltán KISZELLY (Politologe; Dozent an der János-Kodolányi-Hochschule für Angewandte Wissenschaften sowie Dozent und Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Politikforschung der Századvég-Stiftung, beide Budapest):

Was ist bloß in Ungarn los? Darstellung der aktuellen Entwicklungen in der Innen- und Außenpolitik Ungarns 

Ort: Raum F21/03.81, Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Fach Politikwissenschaft, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Feldkirchenstr. 21, 96052 BAMBERG 

- Eine Kooperationsveranstaltung von Deutsch-Ungarischer Gesellschaft e. V. (DUG), Sitz Berlin, und Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg - 

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Do., 27.06.2013, 18.30 Uhr – Vortragsabend als Kooperationsveranstaltung in MÜNCHEN

Das INTEREG (International Institute for Ethnic-Group Rights and Regionalism – Internationales Institut für die Rechte ethnischer Gruppen und für Regionalismus) lädt mit Unterstützung der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft e. V. (DUG), Sitz Berlin, zum Vortragsabend

"Regionale Autonomie – Eine Lösung für Nationalitätenkonflikte im östlichen und südöstlichen Europa? 
Aktuelle Fallbeispiele betrefffend 
a) die ungarischen Minderheiten in Rumänien und in der Slowakei sowie 
b) das Ohrider Rahmenabkommen vom 13. August 2001 für eine angemessene Beteiligung der albanischen Minderheit in der Politik und der Verwaltung Mazedoniens"

Ort: Heßstraße 24/II (Konferenzraum der Ackermann-Gemeinde e. V.), 80098 MÜNCHEN

Programm

18.30 Uhr: Begrüßung durch Dr. Meinolf Arens, Vorsitzender des Trägervereins des INTEREG
18.45 Uhr: Vortrag von Katerina Kakasheva M.A.:
Das Ohrider Rahmenabkommen vom 13. August 2001 und seine Folgen für die staatliche Stabilität und das Zusammenleben der Bevölkerung in Mazedonien.
19.20 Uhr: Diskussion
19.40 Uhr: Vortrag von Dr. Meinolf Arens:
Die ungarischen Minderheiten in der Slowakei und Rumänien und die Debatten um politische Autonomie seit der Wende von 1989. Realitäten und Mythen.
20.15 Uhr: Diskussion
20.30 Uhr: Kleiner Empfang

Eintritt frei. Verbindliche Anmeldung erbeten unter E-Mail info@intereg.org (bis 21.06.2013). Wegen der begrenzten Zahl von Sitzplätzen erfolgt deren Reservierung in der Reihenfolge des Einganges der Anmeldungen!

Zu den Referenten:
Katerina Kakasheva
, geb. 1989, studierte Linguistik, Politologie und European Studies an den Universitäten in Skopje und Kassel, arbeitete u. a. in Skopje für die Deutsche Botschaft und nahm als Referentin seit 2010 an mehreren Veranstaltungen/Konferenzen (z. B. dem "Forum Hungaricum") zum südöstlichen Europa teil. Themenfelder wie nachwendezeitliche regionale Entwicklungsprozesse, Minderheitenfragen und die Umgestaltung der politischen Ordnung im Zentralbalkan stehen im Mittelpunkt ihres Interesses. In ihrem Referat "Das Ohrider Rahmenabkommen vom 13. August 2001", in dem sie sich mit den Folgen für die staatliche Stabilität und das Zusammenleben der Bevölkerung(en) in Mazedonien auseinandersetzt, wird sie rechtliche Aspekte ebenso zur Sprache bringen wie auch die Fragen der Regionalentwicklung, des Regionalismus und einer möglichen Vorbildfunktion des Abkommens für andere Staaten der Region behandeln.

Dr. Meinolf Arens, geb. 1967, Studium der Osteuropäischen, Mittleren und Neuen Geschichte sowie der europäischen Ethnologie in Münster und Wien. Promotion 2001. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Minderheitenfragen, Religionsgeschichte und Geschichte des Donau-Karpatenraumes. Von 2009 bis 2013 war er Leiter des Forschungsprojekts zu deutschen ethnischen und nationalen Gruppen im südöstlichen Europa im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit des Hauses des Deutschen Ostens (HDO) und des INTEREGs, beide in München. Seit 2012 ist er Vorsitzender des INTEREG-Trägervereins und Mitarbeiter am Forschungsprojekt "Daker" am Institut für Alte Geschichte der Universität Wien zum Thema "Antikenrezeption in Siebenbürgen und Ungarn vom 18. bis zum 20. Jahrhundert".

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VORTRAGSVERANSTALTUNGEN im JULI 2013:
 

Di., 02.07.2013 18.00 Uhr – DUG-Vortragsveranstaltung in BERLIN 
Dr. Meinolf ARENS (Historiker; Wien und München): 

Das Leben des ungarischen Königs Ladislaus I. des Heiligen (Szent László) in den Augen seiner Zeitgenossen und die Metamorphosen seines Bildes ab seinem Tode 1095 bis heute 

Ort: wird nachgetragen!

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Do., 04.07.2013 18.00 Uhr – DUG-Vortragsveranstaltung in BERLIN 
Dr. Sándor KURTÁN (Assistenzprofessor an der Corvinus-Universität Budapest; vormals Mitherausgeber des Politischen Jahrbuchs Ungarns sowie der Politikatudományi Szemle [Politikwissenschaftlichen Rundschau], Budapest)

Kontinuitäten – Diskontinuitäten: Elitenwechsel in der politischen Klasse nach dem Systemwechsel 1989/1990. Eine kritische Bestandsaufnahme. 

Ort: wird nachgetragen! 

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Wenn auch viele Veranstaltungen außerhalb Berlins stattfinden, mit denen wir unsere Tätigkeit im gesamten Bundesgebiet zum wiederholten Male unter Beweis stellen und damit unserem satzungsbedingten Auftrag gerecht werden (wobei wir erstmals an der Universität Bamberg auftreten, weil diese Hochschule seit letztem September die Kontaktuniversität des Freistaates Bayern für die finanzielle Unterstützung der Budapester Andrássy-Universität ist), so mögen neben dem Vortrag am 24. Juni auch die beiden Berliner Veranstaltungen am 2. und 4. Juli 2013 unsere Berliner Mitglieder und Gäste entschädigen.

Ich hoffe, Sie teilen diese Auffassung und kommen, um die hochinteressanten und – soweit es den 24. Juni betrifft – höchst aktuellen Ausführungen zu hören.

Es grüßt, auch im Namen der übrigen Mitglieder des DUG-Präsidiums,

Ihr

Klaus Rettel, Präsident der DUG.

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