Seit 1991 die einzige deutsch-ungarische Gesellschaft mit Sitz in der deutschen Hauptstadt
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Die Deutsch-Ungarische
Gesellschaft e. V. (DUG) -
eine tragfähige Brücke
zwischen den Völkern!
Liebe Mitglieder der DUG,
geschätzte Freunde Ungarns und Sponsoren unserer Gesellschaft,
verehrte Bezieher unserer INFO-Briefe,
wieder steht der monatliche INFO-Brief an – etwas Informations- und Lesematerial zur Tätigkeit unserer DUG, auch ein schriftlicher Kontakt zu Ihnen, den Mitgliedern und sonst an unserer Arbeit Interessierten, letztlich auch eine Einladung zum regen Besuch unserer Veranstaltungen, deren Zahl in diesem Monat mit acht Veranstaltungen, davon vier außerhalb Berlins, recht reichhaltig ausfällt. Wer schon im April die regelmäßigen Aktualisierungen der Veranstaltungsseite auf unserer Internetseite verfolgt hat, wird jetzt bemerken, daß die für den 22. Mai 2013 in Hamburg angekündigte Buchvorstellung leider ausfällt und Herr Prof. Dr. Seewann deshalb über seine "Geschichte der Deutschen in Ungarn" nur erst einmal in Berlin spricht. Leider hat auch der bereits im INFO-Brief des letzten Monats angekündigte Doppeltermin des 13. und 14. Mai 2013 von Seiten des Referenten plötzlich wieder Probleme bereitet, die wir im Laufe des gestrigen Tages hoffentlich endgültig, aber mit der Folge einer Verzögerung bei der Aussendung des Programms behoben haben. Außerdem ist der bisher nicht angekündigt gewesene Termin vom 29. Mai 2013 hinzugekommen.
Folgend die Kurzübersicht der Termine für Mai:
13.05. 17.30 Uhr in BERLIN: Univ.-Doz. PD Dr. (habil) CSERESNYÉS (Aktuelle politische Lage in Ungarn)
14.05. 17.15 Uhr in LEIPZIG: Univ.-Doz. PD Dr. (habil) CSERESNYÉS (Aktuelle politische Lage in Ungarn)
23.05. 18.30 Uhr in BERLIN: Prof. Dr. SEEWANN (Buchvorstellung und Gespräch)
25.05. 14.00 Uhr in POTSDAM: Ungarnnachmittag mit dem Csárdás Trió Vilmos
26.05. 14.00 Uhr in POTSDAM: Ungarnnachmittag mit dem Csárdás Trió Vilmos
27.05. 18.00 Uhr in BERLIN: Prof. Dr. SZAKÁLY (Untergang der 2. ungarischen Armee vor 70 Jahren)
28.05. 17.15 Uhr in LEIPZIG: Prof. Dr. SZAKÁLY (Untergang der 2. ungarischen Armee vor 70 Jahren)
29.05. 18.00 Uhr in BERLIN: Dr. SCHMIDT-SCHWEIZER (deutsch-ungarische Kulturkontakte im Kalten Krieg)
Neben dem Hinweis, daß sich am 12. Juni 2013 von 10.00 bis 17.00 Uhr an einem noch nicht festgelegten Veranstaltungsort in Berlin die Andrássy-Gyula-Deutschsprachige-Universität (AUB) aus Budapest vorstellen wird, wozu Sie zum Zuhören eingeladen sind, möchte ich – bevor ich auf die Details der vorgenannten Veranstaltungen zu sprechen komme – hier noch einige Hinweise geben, die sonst möglicherweise am Ende dieser Informationen untergehen können.
1) Im Juni 2013 werden wir noch einmal ein etwas reichhaltigeres Programm haben. Sobald die ersten Terminfestlegungen sicher sind, werden sie bereits auf unserer Internetseite einzusehen sein. Es lohnt also hin und wieder ein Blick ins Internet, um dann nicht vom Inhalt des nächsten INFO-Briefes überrascht zu werden.
2) Im Juli 2013 stünde turnusmäßig unsere Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen an. Die Meinungsbildung im Präsidium geht dahin, daß wir die Versammlung in den Herbst verschieben wollen – in der Zwischenzeit sind die damals auch mit einer halbjährigen Verspätung erst im Januar 2012 gewählten Amtsinhaber laut Satzung mit allen Rechten und Pflichten weiter tätig – und daß wir dann die Versammlung mit einem der in jener Zeit anstehenden erinnerungswürdigen Daten verbinden, die wir sonst mit einer gesonderten Veranstaltung begehen müßten. Bereits vor drei Jahren hatte ich angekündigt, daß wir aus Kostengründen wieder nur noch eine Mitglieder-/Jahreshauptversammlung durchführen sollten, aber der Anlässe, die den Vorrang vor Sparsamkeitserwägungen erheischten und eine zusätzliche Mitgliederversammlung erforderten, gab es seitdem in jedem Jahr immer genug.
3) Aus den Reihen unserer Präsidiumsmitglieder, unterstützt von einer Einladung seitens der deutschen Botschaft in Budapest, bin ich gebeten worden, auf folgende Drittveranstaltung hinzuweisen, weil der Ausstellung ein großes und privat finanziertes Engagement des Berliner Sammlers Siegfried Grauwinkel zugrundeliegt, der damit einen bemerkenswerten Bogen zum Ausstellungsort schlägt, der nach dem ungarischen Künstler Viktor Vásárhely (auch Victor Vasarhely) aus Pécs/Fünfkirchen, 1997 im Alter von 89 Jahrn verstorben, benannt ist. Grauwinkel – ein Liebhaber geometrischer Darstellungen mit vorzugsweise der Farbe Blau, weil ihre Darstellbarkeit aus besonders ebenmäßigen und deshalb ihn faszinierenden mathematischen Formeln herleitbar ist – findet beides in Vásárhely, obwohl er ihn nicht sammelt (wenn wir üblicherweise auch auf keine Internetseiten verlinken, so sei ausnahmsweise auf das Interview im "Kunstmagazin" unter kunst-magazin.de/kunst-magazin-sammlergespraeche-siegfried-grauwinkel/ verwiesen oder auf die Internetseite von Siegfried Grauwinkel). Die Ausstellung wird an diesem Sonnabend eröffnet und ist dann bis zum 1. September 2013 (täglich außer montags von 10.00 bis 17.30 Uhr) geöffnet: Sammlung Grauwinkel 1982 – 2012 / 30 Jahre konkrete Kunst / Vásárhely-Museum im Museum der Schönen Künste, Szentlélek tér 6, 1033 BUDAPEST. Vielleicht für Sie einmal ein Hingucker bei einem künftigen Budapest-Besuch (wo es ja hin und wieder auch einmal einen regnerischen Tag geben soll).
4) Schließlich möchte ich ein Angebot zur Diskussion stellen und wäre im Falle, daß es auf Ihr Interesse stößt, für eine entsprechende Interessenbekundung dankbar (bitte als Anruf unter 030-242 45 73 oder per E-Mail info@d-u-g.org). Wir überlegen, aus Anlaß der Ernennung von zwei Städten zu den diesjährigen Kulturhauptstädten Europas (und dabei richtet sich unser Blick auf Kaschau/Košice/ Kassa – die andere Kulturhauptstadt ist Marseille) eine hauptsächlich busgestützte Informationsreise in die Ostslowakei anzubieten, um dort auch die eine oder andere Veranstaltung zu besuchen, aber vor allem die zweitgrößte slowakische Stadt (lange Jahrhunderte das verwaltungsmäßige und kulturelle Zentrum des zum Königreich Ungarn gehörenden Oberungarns) mit ihrem überkommenen Reichtum an ungarischer, deutscher, jüdischer und ruthenischer Kultur kennenzulernen. In Tagesausflügen könnten z. B. die "deutsch besiedelte" Zips und die Universitätsstadt Presov besucht werden, in Kaschau selbst würden uns Vertreter der nationalen Minderheitengruppen für Gespräche zur Verfügung stehen; das Historische Institut an der dortigen Universität hat sich bereits erboten, in geführten Rundgängen die Stadtgeschichte darzustellen und fachkundig die Ausflüge zu begleiten. Wir würden die Fahrt so legen, daß wir anschließend – und das ist der beabsichtigte Nebeneffekt, aber die Teilnahme am zweiten Teil der Reise ist nicht Bedingung für die vorherige Beteiligung an der Fahrt nach und am Programm in Kaschau – an dem diesjährigen, von der DUG unter kooperativer Beteiligung des Münchner HDO veranstalteten (vierten) FORUM HUNGARICUM teilnehmen könnten, welches vom Donnerstag, dem 10. Oktober, bis Sonntag, dem 13. Oktober 2013, im nordöstlichsten Zipfel Kroatiens im Dreiländereck mit der Wojwodina und Ungarn (und mit Bosnien) stattfindet.
Anlaß zur Wahl dieser Region ist einmal der sich in diesem Sommer vollziehende Beitritt Kroatiens zur EU (dies als der aktuelle Bezug), dann die Nachwirkungen des Jugoslawienkrieges auf die Existenz und Zusammensetzung der Minderheitenbevölkerungen (wie auch sonst das Thema Minderheiten einen wichtigen Themenblock bilden wird) sowie eine historische Reminiszenz an den vor hundert Jahren zu Ende gegangenen Balkankrieg (als Auftakt für den Ersten Weltkrieg, dessen Beginn vor 100 Jahren im kommenden Jahr vielfältig die Diskussionen in Europa bestimmen werden). Ein letzter Themenblock soll vor dem Hintergrund des kroatischen EU-Beitritts ein Abriß von rund 810 Jahren gemeinsamer ungarisch-kroatischer Geschichte sein, da der ungarische König seit der 1106 erfolgten Krönung Kolománs fortan in Personalunion auch der "König von Kroatien und Dalmatien" war und Ungarn über das magyarische Kernland hinaus als balkanische Macht etablierte. Die Rückreise kann mit Flugzeug ab Belgrad oder ab Zagreb oder mit dem nach Deutschland zurückkehrenden Bus angetreten werden.Die Reise würde für etwa acht/neun Tage geplant.
Die näheren Einzelheiten werden in einem derzeit zur Bearbeitung anstehenden Programm festgelegt, wovon auch die Unterbringungen auf der Reise und der Gesamtpreis pro Person abhängen wird. Um es noch einmal zu sagen: Es geht erst einmal um eine Interessenbekundung, damit wir Ihre Interessen schon früh in der Programmgestaltung berücksichtigen können. Sollten sich nur ein oder zwei Personen aus Kreisen der DUG oder deren Gästen interessiert zeigen, werden wir anders planen (können), denn wir wollen die Reise auch kommerziell anbieten (lassen).
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Nun zu den Veranstaltungen im Mai. Die Angaben entsprechen denen, die Sie auch auf der DUG-Internetseite finden können. Allerdings ist dort die Darstellung des historischen Hintergrunds und einiger weiterer Fragen zur Vorstellung des Buches "Geschichte der Deutschen in Ungarn" am 23. Mai sehr ausführlich; die Angaben werden hier auf einige grundsätzliche Bemerkungen gekürzt.
Mo., 13. Mai 2013, 17.30 bis 20.00 Uhr in BERLIN und
Di., 14. Mai 2013, 17.15 bis 18.45 Uhr in der Universität LEIPZIG
Vortrag von Univ.-Doz. PD Dr. (habil) Ferenc CSERESNYÉS, Lehrstuhl für Politikwissenschaft der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Pécs/Fünfkirchen:
Zur aktuellen Lage in Ungarn: Quo vadis, Hungaria?
Der Referent wird seine von Lichtbildprojektionen begleiteten Ausführungen anhand folgender Stichworte entwickeln:
- Machte wirklich Ministerpräsident Orbán den EU-Skeptizismus salonfähig?
- Die Nationalitätenpolitik Ungarns.
- Ungarns Nachbarschaftspolitik.
- Die Folgen des Ausbleibens eines politischen Elitewechsels in Ungarn.
Veranstaltungsorte:
1) 13. Mai 2013, Clubraum der ungarischen Botschaft Berlin, Zugang über Wilhelmstr. 61 (Zugang Konsulat - Zugang NICHT über Haupteingang Unter den Linden 76!), 10177 BERLIN-MITTE.
ACHTUNG! Bitte beachten Sie die Besonderheiten des Zugangs: Das Betreten und Verlassen des Gebäudes ist nur in der Gruppe möglich. Deshalb treffen sich die Teilnehmer vor dem Eingang bis spätestens 17.25 Uhr; das Gebäude wird um 17.30 Uhr (pünktlich!) zusammen mit dem Sicherheitsdienst betreten. Auf zu spät eintreffende Zuhörer können wir bedauerlicherweise nicht warten. Das Verlassen des Gebäudes ist für 20.00 Uhr angemeldet; das vorherige eigenständige Verlassen des Gebäudes ist leider nicht möglich!
2) 14. Mai 2013, Raum H3 2.15 im Historischen Seminar der Universität Leipzig, Lehrstuhl für ost- und südosteuropäische Geschichte Prof. Dr. Wolfgang Höpken; Geisteswissenschaftliches Zentrum [GWZ], Beethovenstr. 15, 04107 LEIPZIG.
Der Eintritt zu beiden Vorträgen ist frei, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Gäste sind – in Berlin unter Beachtung der dort geltenden besonderen Eingansregularien – herzlich willkommen; das gilt für den allgemein-öffentlichen Vortrag am 14. Mai 2013 auch für Nicht-Mitglieder der Universität Leipzig.
- Der Vortrag am 14. Mai 2013 ist eine von der DUG finanzierte Veranstaltung im Rahmen und zur Unterstützung des Kolloquiums am Lehrstuhl für Ost- und Südosteuropäische Geschichte (Prof. Dr. Wolfgang Höpken) im Historischen Seminar und mit dessen Kooperation im Sommersemester 2013 -
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Die bereits für Mittwoch, den 22. Mai 2013, 17.00 Uhr in der Universität HAMBURG angekündigte Vortragsveranstaltung und Buchvorstellung von und mit Prof. Dr. Gerhard SEEWANN mußte auf Bitten der Hamburger Partner wegen plötzlich aufgetretener organisatorischer Probleme abgesagt werden. Ein zeitnaher Ersatztermin steht derzeit nicht zur Verfügung.
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Do., 23. Mai 2013, 18.30 Uhr, Vortragsveranstaltung und Buchvorstellung in BERLIN
Ort: Panoramasaal des Collegiums Hungaricum Berlin, Dorotheenstr. 12, 10117 BERLIN-Mitte
Geschichte der Deutschen in Ungarn
Ein zweibändiges Handbuch über die deutsche Besiedlung des Königreiches Ungarn und zur Geschichte der Deutschen in Ungarn
Band 1: Vom Frühmittelalter bis 1860 (540 Seiten), Band 2: 1860 bis 2006 (654 Seiten)
Buchvorstellung von und mit Prof. Dr. Gerhard SEEWANN, Historiker; als Professor Leiter des vormals deutschen Stiftungslehrstuhls, jetzt ungarischen Lehrstuhls für deutsche Geschichte und Kultur im südöstlichen Mitteleuropa, Universität Pécs/Fünfkirchen.
MODERATION: Dr. Harald ROTH, Kommissarischer Leiter des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Potsdam; Wissenschaftlicher Referent im Fachreferat Geschichte, Länderreferat Südosteuropa
Die für das Buch gewählte Darstellung deckt die Zeit vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert ab, wobei der Schwerpunkt auf der neuzeitlichen Besiedlung, also auf der Zeit nach der Eingliederung des historischen Ungarns in das Reich der Habsburger ab dem Ende des 17. Jahrhunderts liegt. Die vorausgegangenen Kriege vor allem der Heiligen Liga gegen die osmanische Besatzung und zu deren Beendigung, ebenso die kurz nach 1700 folgenden antihabsburgischen Erhebungen vor allem des ungarischen und des siebenbürgisch-ungarischen Adels im Kampf um die Erhaltung seiner Privilegien und die mit den Adelskämpfen einhergehenden Bürgerkriege der einzelnen Adelsfraktionen gegeneinander, verstärkt durch Hungersnöte und grassierende Seuchen, aber auch durch Binnenwanderungen als Flucht vor den unmittelbaren Auswirkungen der Kriege führten zu großflächigen Entvölkerungen und zur Verarmung des Landes. Die Ansiedlung deutscher Bauern und Handwerker versprach den neuen habsburgischen Grundherren, aber auch den alteingesessenen Adelsfamilien die beste und schnellste Rendite bei dem von ihnen zu finanzierenden Wiederaufbau Ungarns, damit dessen Bewirtschaftung über Steuern und Naturalabgaben die geleerten Kassen nachhaltig füllten.
Prof. Dr. Seewann stellt in seiner Publikation die verschiedenen Siedlungsvorgänge und die sie tragenden Siedlergruppen im Ungarn innerhalb seiner jeweiligen Grenzen ab dem Mittelalter (beginnend mit König Stephan I.) und über den Schwerpunkt im 18. Jahrhundert bis zum Jahr 2006 dar, ferner die Nationalbewegungen und Nationalitätenpolitiken des 19. Jahrhunderts, die politischen Bewegungen und die Rolle der Deutschen in dem durch das Friedensdiktat von Trianon (4. Juni 1920) geographisch deutlich verkleinerten Ungarn, dann die Vertreibung der Deutschen außer Landes, die Situation der Nationalitäten in der sozialistischen Zeit und schließlich die Entwicklung nach der politischen Wende von 1989 bis in die Gegenwart.
Dabei unternimmt es der Autor, von den einzelnen Gruppen abstrahierend eine "deutsche Gruppengeschichte" zu entwickeln und diese in Beziehung sowohl zum ungarischen Volk als auch zu anderen sich sprachlich, ethnisch oder religiös unterscheidenden Minderheiten zu setzen. Für die Deutschen mündete der Geschichtsverlauf in die – abgelehnte, hingenommene oder begrüßte – Vereinnahmung durch das Großdeutsche Reich und endete im Traumata ihrer Vertreibung aus einem Land, das sie über Jahrhunderte unerschütterlich als ihre Heimat angesehen hatten und dem die meisten als Heimat auch nach der erzwungenen Ausreise verbunden blieben. Mit dieser in mehrfachem Sinne "Grenzüberschreitung" entgrenzte sich ihre "Gruppengeschichte" und wurde zu einem Mosaik-, wenn nicht Merkstein in der europäischen Geschichte, gleichsam zu deren Spiegel und symptomatisch für die auseinander- und zusammenlaufenden Entwicklungsstränge einer längst noch nicht abgeschlossenen Geschichte Europas. Für die, die damals gehen mußten, für die, die geblieben sind, wird die, wird ihre Geschichte sowieso nie zu Ende sein.
In dem mit Dr. Harald ROTH zu führenden Gespräch wird Prof. Dr. Gerhard SEEWANN einen Überblick über die Inhalte seines Buches geben und den Zuhörern für Fragen zur Verfügung stehen.
Zur Person des Autors: Nach dem Studium der Geschichte und Philosophie in Graz war Seewann zunächst im Archiv der deutschen Jugendbewegung auf Burg Ludwigstein sowie an der Universität München tätig, bevor er 1980 die Leitung der Bibliothek des Südost-Instituts in München übernahm. Hier betreute er zahlreiche Projekte zur Minderheitenforschung, wobei sein eigener Schwerpunkt auf Ungarn lag. Anfang 2007 folgte Seewann einem Ruf auf die von der deutschen Bundesregierung gegen Ende 2006 an der Universität Pécs/Fünfkirchen eingerichtete Stiftungsprofessur "Geschichte der Deutschen im südöstlichen Mitteleuropa"; er hat den am 13. März 2008 feierlich inaugurierten Lehrstuhl auch nach Übernahme dessen weiterer Finanzierung durch den ungarischen Staat inne, nunmehr als ungarischer Professor. Am 7. Dezember 2012 erhielt Seewann den Lenau-Preis 2012 für die "unvergänglichen Verdienste", die er sich mit seiner Arbeit – einer erstmaligen Gesamtdarstellung der Geschichte der Deutschen in Ungarn – um die deutsche Volksgruppe erworben hat. Das zu dieser Auszeichnung veranlassende, 2012 im Herder-Verlag auf deutsch erschienene zweibändige Werk wird derzeit für eine Herausgabe auf ungarisch vorbereitet.
Der Eintritt ist frei, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Gäste sind herzlich willkommen.
- Eine Kooperationsveranstaltung von: Deutsches Kulturforum östliches Europa (Potsdam), Deutsch-Ungarische Gesellschaft e. V. (DUG), Sitz Berlin, Collegium Hungaricum Berlin (CHB) und Herder-Institut Marburg -
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Sa., 25. Mai 2013, und
So., 26. Mai 2013,
jeweils ab 14.00 Uhr bis in den Abend, Ungarnnachmittag in POTSDAM
Ort: "Kulturtreff und ungarische Spezialitäten Edit Keller", Jägerstr. 35, 14467 POTSDAM
UNGARNNACHMITTAG UND -ABEND mit dem "Csárdás Trio Vilmos", Budapest, als offizielle Beteiligung der Berliner DUG an der am 25. und 26. Mai stattfindenden "Potsdamer Antiquitätenmeile in der Jägerstraße". Unsere DUG wird nach bisherigem Stand die einzige bi-nationale Beteiligung am Rahmenprogramm stellen. Damit knüpft die DUG an die Reihe ihrer Populärkonzerte in Potsdam in Zusammenarbeit mit "Kulturtreff und ungarische Spezialitäten Edit Keller" an. Die Ausdehnung der beiden Konzerte in den späteren Abend hängt vom Durchhaltewillen der Gäste ab (Rückfragen bei Frau Keller unter Tel.: 0331/201 69 09).
Wie üblich hält Frau Keller Weine und nicht-alkoholische Getränke sowie kleine Speisen bereit (gegen Zahlung eines maßvollen Entgelts).
Der Eintritt ist frei, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Gäste sind herzlich willkommen.
- Zwei Veranstaltungen der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft e. V., Sitz Berlin, in Zusammenarbeit mit "Kulturtreff und ungarische Spezialitäten Edit Keller", Potsdam -
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Mo., 27. Mai 2013, 18.00 Uhr, in BERLIN und
Di., 28. Mai 2013, 17.15 bis 18.45 Uhr, an der Universität LEIPZIG
Die 2. ungarische Armee (Második Magyar Hadsereg) im Rußlandfeldzug 1942-1943
Vortrag von Prof. Dr. Dr. (habil) Sándor SZAKÁLY, DSc (Budapest)
Veranstaltungsorte:
1) 27. Mai 2013, 18.00 Uhr, Theatersaal im Tiefgeschoß der Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus, Nikolaikirchplatz 5-7, 10178 BERLIN-MITTE (im Nikolaiviertel)
2) 28. Mai 2013, 17.15 bis 18.45 Uhr, Raum H3 2.15 im Historischen Seminar der Universität Leipzig, Lehrstuhl für ost- und südosteuropäische Geschichte Prof. Dr. Wolfgang Höpken; Geisteswissenschaftliches Zentrum [GWZ], Beethovenstr. 15, 04107 LEIPZIG.
Der desaströse Untergang der sog. Don-Armee binnen zehn Tagen im Januar 1943 ist eines der bis heute siebzig Jahre nachwirkenden Kriegstraumata in Ungarn. Die Vernichtung der 2. Armee am Don in der am 12. Januar 1943 gestarteten Großoffensive der Roten Armee sowie die Auflösung der überlebenden Reste der 2. Armee und der Versuch ihrer Heimholung ab 22. Januar 1943 lief parallel zum Untergang der 6. deutschen Armee bei Stalingrad. Die ungarische Bilanz waren 100.000 Tote, 35.000 Verwundete und 60.000 Gefangene der auf ungarischer Seite insgesamt eingesetzten Kräfte (200.000 Soldaten und 50.000 Zwangsarbeiter).
Während der sowjetischen Besatzungszeit Ungarns verschwiegen, konnte des "ungarischen Stalingrads" oder der "Tragödie am Don-Bogen" erstmals nach dem Systemwechsel gedacht werden – das heißt erstmals offiziell, obwohl es kaum eine ungarische Familie gab, die nicht mindestens ein Mitglied in jenen Tagen verloren hatte und sich in privater Trauer vereint mit vielen Millionen Ungarn wußte. Anläßlich des 60. Jahrestages der Schlachten wurden die damaligen Ereignisse auch erstmals erforscht und die Zahl der Verluste geringfügig nach oben auf 200.000 Personen korrigiert, die Zahl der eingesetzten Kräfte um etwa 50.000 Mann erhöht und auf etwa 300.000 berechnet.
In diesem Jahr, da sich die Ereignisse zum 70. Mal jähren, wurde der "schwärzeste Tag in der Geschichte der ungarischen Armee" offiziell kaum zur Kenntnis genommen (abgesehen von einigen Veteranenverbänden). Wahrscheinlich hätte eine weitere Aufarbeitung der damaligen politischen Vorgänge, des Verheizens Zigtausender junger Ungarn (wobei man nur darüber streiten könnte, ob ihre hastig-schlechte Grundausbildung noch von der Armseligkeit ihrer Ausrüstung übertroffen wurde, oder ob es umgekehrt war), der anschließenden Vertuschungsversuche sowie des Leugnens von Verantwortlichkeiten nicht daran vorbeigehen können, daß all das mit dem Reichsverweser Horthy in Zusammenhang stand, jener ambivalenten historischen Führungsfigur, die in Ungarn als Person, zumindest aber mit ihrem Namen für die Epoche vom Ende des Ersten bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges stand und steht und die derzeit staatlicherseits als Inbegriff einer den Ungarn mit Stolz erfüllenden Vergangenheit stilisiert wird.
Hinweis: Diese Einführung ist ein vorläufiger eigener Text. Er wird wahrscheinlich noch von Seiten des Referenten ergänzt, wird dann aber wahrscheinlich nur auf der DUG-Internetseite im ganzen Umfang nachzulesen sein.
Die DUG möchte die Grundlage für eine eigene Meinungsbildung mit einer Aufarbeitung des Einsatzes der 2. ungarischen Armee im Rahmen des nationalsozialistischen Angriffes auf die Sowjetunion bieten und freut sich, einen der führenden Militärhistoriker Ungarns (und das DUG-Kuratoriumsmitglied) Prof. Dr. Dr. (habil.) Sándor SZAKÁLY, DSc dazu einladen zu können. Den langjährigen Besuchern unserer Veranstaltungen wird noch sein vielgelobter, weil faktenreicher und hervorragend präsentierter Vortrag "Die ungarische Militärelite im Zweiten Weltkrieg und Ungarns Eintritt in den Krieg gegen die Sowjetunion" am 20. November 2007 in Berlin (wiederholt einen Tag später an der Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit dem dortigen Ungarischen Klub/Magyar Klub) in allerbester Erinnerung sein.
Zur Person des Referenten: Prof. Dr. SZAKÁLY ist seit Anfang 2013 Prorektor für Wissenschaft an der Nationalen Universität für den öffentlichen Dienst und seit 2012 Leiter der Themengruppe "Horty-Ära" im Institut für Geschichtswissenschaften des Philologischen Forschungszentrums der Ungarischen Akademie der Wissenschaften; er war bis 2013 institutsleitender Universitätsprofessor an der Gáspár-Károli-Reformierten Universität (Budapest) und daselbst Gründer und Leiter der Doktorschule. Von 1980 bis 1992 (zuletzt als Abteilungsleiter für neueste und zeitgenössische Geschichte) und wieder von 1997 bis 2000 (davon die letzten beiden Jahre als Generaldirektor) war er im Institut und Museum für Militärgeschichte in Budapest tätig; von 1992 bis 1997 wurde er als Stellvertr. Delegationschef zum Militärgeschichtlichen Institut und Museum in Wien entsandt. Seit 1991 arbeitet er als Mitglied, zum Teil auch als Leiter von Redaktionsausschüssen verschiedener wissenschaftlicher Zeitschriften und Periodika, darunter seit 2012 als Mitglied im Redaktionsausschuß der Történelmi Szemle (Historischen Rundschau) und der Honvédségi Szemle (Rundschau der Verteidigungskräfte). 2001 wurde er zum Direktor für Kultur, danach bis 2004 zum Vizepräsidenten des DUNA TV berufen. Er ist Träger mehrerer Ehrungen und Auszeichnungen. Seit 2007 ist er Kuratoriumsmitglied der Berliner DUG.
MODERATION (nur) in BERLIN: Prof. Dr. Rolf-Dieter MÜLLER, Leitender Wissenschaftlicher Direktor, Leiter des Forschungsbereichs "Deutsche Militärgeschichte vor 1945" am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (Potsdam). Prof. Dr. Müller hat neben einer Vielzahl von Publikationen zum und über den Zweiten Weltkrieg 2007 auch die für das Vortragsthema einschlägige umfangreiche Untersuchung "An der Seite der Wehrmacht. Hitlers ausländische Helfer beim 'Kreuzzug gegen den Bolschewismus' 1941-1945" veröffentlicht; das Buch erschien zusätzlich 2009 in einer rumänischen sowie 2010 in einer polnischen und in einer estnischen Ausgabe.
Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei. Einer vorherigen Anmeldung bedarf es nicht. Gäste sind herzlich willkommen; das gilt bei der allgemein-öffentlichen Veranstaltung am 28. Mai 2013 auch für Nicht-Mitglieder der Leipziger Universität.
- Mit dieser Veranstaltung setzt die DUG ihre Berliner Vortragsreihe "Ungarn zwischen den Weltkriegen" fort. -
- Der Vortrag am 27. Mai 2013 in Berlin ist eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Osteuropa Zentrum Berlin (OEZB), dem die DUG für den Rundfunkmitschnitt zusätzlich zu großem Dank verpflichtet ist -
- Der Vortrag am 28. Mai 2013 ist eine von der DUG finanzierte Veranstaltung im Rahmen und zur Unterstützung des Kolloquiums am Lehrstuhl für Ost- und Südosteuropäische Geschichte (Prof. Dr. Wolfgang Höpken) im Historischen Seminar und mit dessen Kooperation im Sommersemester 2013 -
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Zusätzlicher bestätigter Termin (bisher nicht angekündigt!):
Mi., 29. Mai 2013, 18.00 Uhr, in BERLIN
Ort: Bibliotheksraum der Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus, Nikolaikirchplatz 5-7, 10178 BERLIN-MITTE (im Nikolaiviertel)
Vortragsveranstaltung mit Dr. Dr. Andreas SCHMIDT-SCHWEIZER M.A., Historiker; Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Geschichtswissenschaft des Zentrums für Geisteswissenschaften der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Budapest.
Die kulturellen Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten und der Volksrepublik Ungarn in den Zeiten des Kalten Krieges.
In seinem von Lichtbildprojektionen begleiteten Vortrag faßt der Referent Forschungsergebnisse aus Teilen einer umfangreichen, vom Ungarischen Wissenschaftlichen Forschungsfonds (OTKA, K-81562) geförderten Untersuchung zusammen, an der neben ihm selbst auch noch sein am selben Institut tätiger Kollege Dr. Tibor Dömötörfi arbeitet.
Zur Person des Referenten: 1964 in München geboren, studierte Schmidt-Schweizer Geschichts- und Politikwissenschaften in München und Freiburg i. Br. und erlangte den akademischen Grad Magister Artium an der Universität Freiburg (1992). Er wurde 1995 an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und 2000 an der Universität Freiburg promoviert. Er hielt sich mehrfach für seine Studien und Forschungen in Ungarn auf, für die er in den Jahren 2001 bis 2003 mit Stipendien der Universität Freiburg, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), des Europa-Instituts Budapest und der Gerda-Henkel-Stiftung gefördert wurde. Er verfaßte zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze und Monographien u. a. zur politischen Systemtransformation in Ungarn, zum Kádárismus und zu den deutsch-ungarischen Beziehungen im 20. Jahrhundert. Gegenwärtig ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter (senior fellow) am Institut für Geschichtswissenschaft der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest und arbeitet als freiberuflicher Fach- und wissenschaftlicher Übersetzer.
Der Eintritt ist frei. Einer vorherigen Anmeldung bedarf es nicht. Gäste sind herzlich willkommen.
Einige inhaltlichen Angaben werden alsbald auf der DUG-Internetseite nachgetragen.
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Ich hoffe, Sie finden interessante Termine, die Sie Ihre Schritte zu unseren Veranstaltungen lenken lassen, und aus den Erläuterungen einige Anregungen für Ihre Beschäftigung mit Ungarn in Geschichte und Gegenwart. Mit dieser Hoffnung und besten Wünschen grüßen Sie sehr herzlich
Ihr
Klaus Rettel und
die übrigen Mitglieder des DUG-Präsidiums.